Wie ich bereits öfters angemerkt habe; man muss in das Mittelalter hineinwachsen. Alle die sich für eine Darstellung interessieren sind doch nichts weiter wie "kleine Kinder" die lernen und lernen müssen. Und wie im ganzen Leben, das irgendwie aus immerwährenden Lernen besteht, endet es auch beim Mittelalterdarstellen nicht. Beim Lernen müssen Fehler erlaubt sein. Der die Fehler begeht, muss offen sein für konstruktive Kritik. Er muss Hinweise und Hilfestellung annehmen können, ohne sich gleich auf den Schlips getreten zu fühlen. Denn oft übernimmt sich der Einzelne gerne und stößt an seine Grenzen, was das Hintergrundwissen anbelangt und finanziell. Und dann kommen so eigenartige Dinge heraus, welche Darsteller nerven, die sich wirklich Mühe geben und ihr Herzblut in ihre Darstellung legen. Man muss sich mit dem Hintergrund seiner Darstellung beschäftigen. In welcher Zeit will ich mich bewegen und in welcher Region, wie konnten die Menschen damals gedacht haben? Wie wir alle wissen ist die Zeitspanne des Mittelalters sehr groß. In diesen Zeitrahmen, fallen viele Faktoren, die das Denken und Handeln beeinflussten. Und für mich ein ganz entscheidenter Gedanke, bin ich wirklich das, was ich darstellen möchte? Oder würde ich mich dann verkleiden? Es kann nicht jeder einen Ritter oder eine Edeldame darstellen. Bei vielen wirkt es auch mit einer supertollen Ausstattung einfach nur lächerlich. Wie Lord Michael bereits angemerkt hat; es war ein langer und harter Weg vom Pagen zum Ritter. Viele Tränen mussten damals bei den Knaben geflossen sein und oft haben sie wahrscheinlich ans Aufgeben gedacht. Und damals wie heute verschlang die Ausstattung eines Ritters enorme Geldsummen. Und auch die Mädchen mussten viel auf sich nehmen, bis man sie Edeldamen nennen konnte. Und auch deren Ausstattung war teuer. Aber auch die, die sich für weit weiniger kostenintensive Darstellungen interessieren. Früher wie heute mussten die Menschen immer wieder ihr Wissen aufbessern, Tag für Tag; denn sonst wären sie untergegangen. Umgesetzt in die heutige Zeit und in das Reenactment heißt das; lesen, lernen, ausprobieren.... Ich für meinen Teil habe mich für eine Küchenmagd entschieden; da kann ich derb sein, da kann ich das tun was ich kann, nämlich kochen, da kann ich mein Wissen zur Vollendung bringen und das Lernen macht Spaß. Denn das ist für mich der eigentliche Ansporn, Spaß an meinem Hobby. Und da is es mir gleich ob Nähte, die man eh nicht sieht mit der Maschine genäht wurden oder nicht. Aber auch ich will meine Darstellung verbessern, was die Kleidung und mein Auftreten betrifft. Und deswegen bin ich dankbar für den Leitfaden und die vielen Hilfestellungen in diesem Forum.