Guten Mittag, relativ kurz vor dem ersten Markt als Lagernder über diesen durchaus interessanten Thread zu stolpern, verführt natürlich zu vielen Gedanken... (und die will ich jetzt einfach loswerden, auch wenn die letzte Antwort schon etwas länger her ist...) Ich denke, der Marktgenuss lässt sich zum einen an der Grundstimmung und zum anderen an Einzelvorkommnissen festmachen. Die Tatsache, dass ich als Besucher Eintritt bezahlt habe, und dafür auch etwas erwarte, ist unwiderlegbar. Jedoch erwarte ich dafür einen Gegenwert nicht von den Lagernden, sondern von der Veranstaltung, denn genau DIESE habe ich schließlich bezahlt. Und der Veranstalter muss für eine gute Mischung aus Handwerk, Verkauf, Verpflegung und Lager sorgen. Dabei muss die Mischung stimmen, über ein, zwei Ausreisser kann ich geflissentlich hinwegsehen, dann schmunzelt man drüber, und gut ist. Und wenn irgendeine Mittelaltermetal-band spielt, dann spielt sie eben, ebenso wie ein synchronisierter Schaukampf zu Star-Wars-Klängen, es gibt Menschen, denen das gefällt, ich bin schließlich nicht der einzige auf der Welt, ein Markt soll ja nicht nur mich ansprechen. Vor allem wird es dann auch in anderen Teilen etwas ruhiger. Das Lager sorgt in meinen Augen zu einem großen Teil für das Ambiente. Hier erwarte ich keine Wunder, ausgefeilte Darbietungen und wandelnde Museen, so schön und interessant das auch wäre. Das sind ganz unnormale Leute wie ich, die Ihrem Hobby nachgehen und genauso wie ich Spaß haben wollen. Allein die Anwesenheit macht schon viel aus, sind dann noch Handwerker dabei, die dieses auch ausführen, umso besser, und wenn man dann auch noch in das Lager bei Interesse eingeladen wird, bin ich völlig zufrieden. Sobald das Lager dann aber zu "verbissen" wird ala "Bleib mal lieber draussen stehen, Du bist nicht wie ein Wikinger gekleidet", und das von einem Bekannten, hat das dem ganzen Markt einen negativen Beigeschmack gegeben. ALs ich von einem Schmied (ich war ohne GEwandung unterwegs) gebeten wurde, Ihn für ein paar Stunden in der Schmiede zu vertreten, waren die Pommesbuden und der Haribo-Stand schon fast wieder vergessen. Da ich ja auch meine eigene Schmiede schonmal als Darsteller auf einer anderen Veranstaltung benutzt habe, möchte ich mir auch ein paar Kommentare zu Besuchern/Kindern nicht verkneifen... Da gibt es interessierte Kinder, die trotz mehrmaliger Aufforderung und Demonstration, dass auch schwarzer Stahl warm ist, ihre Nase fast in der Esse rösten und nach jeder Hitze fragen, wann sie das haben dürfen... Und kein Erziehungsberechtigter, der sie mitnimmt, oder zurechtweist, aber auch viele solche, die Fragen stellen, und aus Entfernung zuschauen, die wie ein Honigkuchenpferd strahlen, wenn sie einmal meinen 2kg-Hammer halten dürfen, und dann ein geschmiedetes Blatt bekommen. Für mich ist das Hobby, Hobbies kosten Geld und Zeit, und das ist auch gut so. Und ohne Hobby ist jedes Leben ärmer! Viele Grüße Christian