Manche erwarten offenbar, daß sie sich auf dem Marktgelände in einem rechtsfreien Raum bewegen, wo fahrlässige Körperverletzung einfach dazu gehört. Zumindest sind wir dieses Wochenende mal wieder zu diesem Eindruck gelangt. Auslöser war das Aufeinandertreffen mit einer kleinen GroMi-Gruppe (und nein, ich will hier niemanden über einen Kamm scheren aber die Bezeichnung ist in diesem Fall einfach kurz und treffend) in Angelbachtal. Wir waren in "Zivil" mit Verwandtschaft - unter anderem dem 1-jährigen Neffen im Kinderwagen - unterwegs und somit nicht als "Szenezugehörig" zu erkennen. Als wir an einem Händlerstand stehen blieben, drängte sich besagte Gruppe knapp an uns vorbei (zu diesem Zeitpunkt war das Marktgelände wohlgemerkt noch sehr leer). Eine der "Damen" hatte einen blanken Zweihänder auf den Rücken geschnallt, dessen Spitze am Sonnenschutz des Kinderwagens entlang schrammte. Wäre der nicht nach vorne geklappt gewesen wäre erst im Gesicht unseres Neffen für die Klinge Halt gewesen... Wir sprachen sie natürlich darauf an, dass unser Ton dabei wenig freundlich war, kann man sich vermutlich vorstellen. Auf unsere Frage, ob es denn so schwer sei, die Waffe entsprechend geschützt zu führen, kam sofort eine patzig bis aggressive Rechtfertigung, daß sie doch ohnehin aufpassen würde und ja nix passiert wäre. Die Antwort empfanden wir dann doch eher als wenig zufriedenstellend, woraufhin wir uns erklären lassen mussten, daß man mit sowas auf einem Mittelaltermarkt zu rechnen hat. Und überhaupt, solche wie wie wir hätten dort doch ohnehin nichts verloren. Tja, schon interessant was manche so von Märkten erwarten. Wir haben dem Veranstalter dennoch einen freundlichen Input hinsichtlich möglicher "Waffenkontrollen" am Einlass zukommen lassen.