Hildegard
Well-known member
:groehl Ich ka nimmer! Aufhörn! Ausgehendes 12. Jahrhundert!
Könnte doch passen, falls Dein Roman bei den Mongolen spielte. Für die Hunnen ist das 12. Jahrhundert allerdings zu spät. "Normal" in unseren Breiten sind natürlich nur die Langbögen, die es in dieser Grundform seit der Steinzeit bis heute gibt. Sie werden im Prinzip aus einem schnell und gerade wachsenden Schössling gebaut, den man nur wenig bearbeiten muss, damit ein Bogen daraus wird. Ohne dafür eine Quelle angeben zu können: ich habe gelesen, dass die Schießentfernung auf MA-Bogen-Turnieren in England ca. 100 m betrug. Die Zugkraft der Bögen betrug ca. 60 - 80 lbs. (bei Kriegsbögen für den indirekten Schuss noch deutlich mehr). Die mögliche Schussweite lag über 200 m. In aller Regel wurden die Entfernungen nicht variiert. Die Strohscheibe, die Du Dir vorstellst, solltest Du vorsichtshalber auch mal hier vorstellen. Die kann man nicht so einfach aus ein paar Händevoll Stroh bauen - das ist eine Kunst, die große Mengen Stroh und sehr große Körperkräfte erfordert, damit die Scheibe die Pfeile auch sicher aufhält. Die eisernen Pfeilspitzen für das Scheibenschießen hatten zwangsläufig eine gänzlich andere Form als jene für die Jagd oder den Krieg! Die letztgenannten wären entweder nicht mehr aus der Scheibe zu entfernen gewesen oder aber sie hätten die Scheibe massiv beschädigt, wenn man sie mit dem Messer "ausgegraben" hätte! Die meisten Pfeilspitzen in Mitteleuropa waren Tüllenpfeilspitzen, die nicht IN den Pfeil, sondern DARAUF gesteckt wurden. Freundliche Grüße JeanOriginal von JuliavonGroßgarnstadt.....Ich hab mal etwas gelesen und bin auf Reiterbögen gestoßen, die kleiner sind als Langbögen. Vielleicht sind das die Bögen, die ich als "normal" bezeichne.
Original von FylgjaOriginal von Phelan von Zollern Während man sich mit einem 40# Langbogen aus Ratten sehr schwer tut was auf 70m zu treffenAlso ein Manau/Rattanbogen ist halt gerade für Anfänger sehr günstig in der Anschaffung. Wir haben auch welche an unserem Bogenstand nachdem die Besucher mir die Eigenbauten kaputtgerissen haben. Das Manau/Rattan ist unkaputtbar.....dafür lässt es in der Leistung schnell nach.....man sagt Rattan wirft wie eine Nasse Nudel. Nachtrag: mit meinem knapp 60# ELB (englischer Langbogen) komm ich so um die 150-170m Cloutstil, wenn ich die Pfeile tunen würde dann auch weiter)So ein Bogen ist sicher mehr als Dekostück anzusehen, oder? :whistling: LG Fylgja
Dann hatte ich wirklich eine ganz falsche Vorstellung von den Bögen, die benutzt wurden. Mein Held wird einen Langbogen schießen.Original von Collin "Normal" in unseren Breiten sind natürlich nur die Langbögen, die es in dieser Grundform seit der Steinzeit bis heute gibt. Sie werden im Prinzip aus einem schnell und gerade wachsenden Schössling gebaut, den man nur wenig bearbeiten muss, damit ein Bogen daraus wird.
Ich würde die „aufstellen“, die Ragnar im Zielscheibenthread vorgestellt hat.Original von Collin Die Strohscheibe, die Du Dir vorstellst, solltest Du vorsichtshalber auch mal hier vorstellen.
Sie würden an Säcken, die mit Erde gefüllt sind, festgemacht werden. Danke, Collin. Darfst auch beim Turnier mitmachen! Gruß JuliaOriginal von Ragnar Strohscheibe: Stroh zu einer langen wurst zusammendrehen(mit Schnur umwickeln) und dann aus der wurst eine Scheibe formen.
Das ist ganz lieb von Dir, allerdings ist meine (recht erfolgreiche) Karriere auf diesem Gebiet seit etlichen Jahren beendet. Die Scheibenherstellung wie von Ragnar empfohlen (...Strohscheibe: Stroh zu einer langen Wurst zusammendrehen, mit Schnur umwickeln und dann aus der Wurst eine Scheibe formen.....) ist für eine Turnierscheibe nicht ausreichend. Der Pfeil trifft so seitlich auf die Halme mit der Folge, dass die Scheiben sehr schnell defekt werden und auseinander fallen. Zudem kann man auf diese Weise keine Scheiben machen, die starken Bögen standhalten; da gehen die Pfeile meist glatt durch! Für Kinder mit ihren Spielzeugbögen (nicht aus Ratten, sondern aus Rattan) allerdings kann man so etwas durchaus verwenden. Hier würde ich mal bei einem renommierten Bogenfachhandel fragen, oft haben die Leute auch historische Kenntnisse über das Bogenschießen und können Dir Rat geben. Freundliche Grüße JeanOriginal von JuliavonGroßgarnstadt.....Danke, Collin. Darfst auch beim Turnier mitmachen!.....
warum? Zu der Zeit gab es doch schon Hausgänse und es dürften von denen weit mehr Federn zur Verfügung stehen als von den Wildgänsen, es sei denn Dein Held ist ein Wilderer der im Wald lebt und an Hausgänse nicht dran kommt.die Befiederung ist aus Wildgansfedern
Hm, antwort ich nicht öffentlich drauf. Zuviele Schreiberlinge im Forum.... 8) Hab zwar angekündigt, dass ichs in einem anderen Thread mach. Aber nee, erst wenns fertig is! Und dann bekommt ihr eine Leseprobe! Hauptsächlich gings mir darum, dass Wildgansbefiederung sich dramatischer anhört wie Befiederung von Hausgänsen.Original von Areuswarum? Zu der Zeit gab es doch schon Hausgänse und es dürften von denen weit mehr Federn zur Verfügung stehen als von den Wildgänsen, es sei denn Dein Held ist ein Wilderer der im Wald lebt und an Hausgänse nicht dran kommt.die Befiederung ist aus Wildgansfedern
Da möchte ich nochmals nachfragen, weil ich in Deinem Text einen Widerspruch zu erkennen glaube: Das außen liegende helle Splintholz nimmt also Zugkräfte auf, das dunkle Kernholz die Druckkräfte. Demnach müsste das Bogenholz so gehalten werden, dass die flache Seite mit dem Kernholz zum Schützen hin zeigt und gegen seine Hand drückt. Habe ich da etwas falsch verstanden? Die Staves werden doch aus einem Ast gespalten und dann bearbeitet, oder? Freundliche Grüße JeanOriginal von Xerxes.....Die englischen Kriegsbögen des ausgehenden Mittelalters hatten allerdings besagtes D-Profil. Bei Eibenbögen verwendet man einen Stave, der aus Splint- und Kernholz besteht. Das Splintholz ist hell (honigfarbend) und hält besonders gut Zugkräften stand. Der Bogenrücken (zeigt beim Schießen vom Schützen weg) ist aus Splintholz und wird genau auf einen Jahresring runtergearbeitet, so, dass das Splintholz ca. 5-7mm **** ist. Das Kernholz ist dunkel (mittel- bis dunkelbraun) und hält besonders gut Druckkräften stand. Der Bauch wird rund ausgearbeitet. Die Eigenschaften von Splint- und Kernholz entsprechen genau den Kräften, die bei einem D-Profil auftreten. Das macht die EIbe so einzigartig und leistungsstark. (Der gerade Teil des Ds ist der Rücken, der runde der Bauch......
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