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@Schnazel kein schöner Gedanke. Gliedmaße die am seidenen Faden sprich an einer schmalen Kette hängen. X/ Aber interessant schauts schon aus. @Benjamin der Schwabe aber dadurch scheuerst du dir die Fersen bestimmt nicht so schnell auf. Zur Not gibt es garantiert dankbare Abnehmerinnen die gerne warme Füsse hätten :D
 
@Schnazel kein schöner Gedanke. Gliedmaße die am seidenen Faden sprich an einer schmalen Kette hängen. X/ Aber interessant schauts schon aus. @Benjamin der Schwabe aber dadurch scheuerst du dir die Fersen bestimmt nicht so schnell auf. Zur Not gibt es garantiert dankbare Abnehmerinnen die gerne warme Füsse hätten :D
Bei einem Kampf gegen einen Gegner von vorn kann der Hieb ja nur seitlich kommen, ergo trifft er dort die Kette und stoppt effektiv den Schnitt. So ist zumindest meine Theorie. Vllt. teste ich sowas mal an einer Tatami Matte. Wenn ich nur das Ringeknüpfen nicht so hassen würde, ich bekomm da immer nach einer Weile nen Koller. Nach dem Kragen und dem Umbau eines Stücks Geflechts zur Shorts kann ich irgendwie keine Ringe mehr sehen. Wäre nicht mein Beruf gewesen :D
 
der Stoff ist mit 385g/m² schon sehr dick.
Ich trage zwar naturgemäß keine Beinlinge, habe aber ein paar schöne warme Winterstrümpfe aus einem ebenfalls recht schweren Wollstoff. Sollte so etwa die gleiche Qualität sein wie Deiner. Die passen zwar nicht in alle Schuhe, sind aber recht bequem, angenehm zu tragen und bei Minusgraden wirklich schön mollig.
 
Nebenbei bin ich gerade mal wieder an etwas 'Hacksilber' dran. Durch Zufall hatte ich letztens mal sog. 'Prantel' entdeckt - Rohlinge für Stempel, die sich im Rohzustand wie einfaches Eisen bearbeiten lassen, und danach schon bei 800° C (mit Abschrecken in Wasser) härtbar sind. Das wollte ich einfach mal testen, und es hat hervorragend funktioniert. Daraus ist dann dieser Ring entstanden, nach Vorlage aus einem norwegischen Hortfund. Material ist erstmal Neusilber, weitere Exemplare werden dann vielleicht aus richtigem Silber, mal schauen.
 
Die Wohnung ist geputzt, die Freundin noch in der Arbeit, da war genügend Zeit nochmal nen bisschen zu basteln. Heut sind drei Beutel aus Ziegenleder fertig geworden, angelehnt an die Haithabufunde, nur die Maße wurden geändert. Inzwischen gehn die Dinger fast wie am Fließband von der Hand :)
haithabubeutelzij9t.jpg
(Quelle: Eigenes Bild)
 
@Aisling: Da kann man ja toll erkennen, durch was für eine Webtechnik so ein Muster entsteht.
 
Das Muster lässt sich auch erzielen, wenn mit einem Webschwert die Kettfäden entsprechend hoch- bzw. runterdrückt werden. Der Schussfaden tritt entsprechend hervor und das Band ist flacher und flexibler. Das funktioniert beim Kammweben sehr gut. Aber Aisling zeigt hier Brettchenweben. Wunderschön :love:
 
Danke Raginhild, hätte ich besser ergänzen sollen ;-) Danke für euer Lob.
 
Ich habe bisher (beim Sticken) nur mit Goldlahn gearbeitet. Selbst der ist bei Lagerung in falscher Umgebung (gekaufte Truhe mit irgendwie getränktem Holz?) ist die nicht-edle Metallbeimengung leicht angelaufen. (Was schon ziemlich ärgerlich ist. Der Lahn ist teuer genug.) Wie ist es mit Silberlahn? Silberschmuck läuft dunkel an... Meine Zeit für das liebste Hobby ist aktuell sehr begrenzt, aber animiert vom Gespräch über einen Rechteckmantel ;) habe ich selbigen mal wieder hervorgeholt und das Futter, das sich gerne beim Aushängen mal unter dem Oberstoff vorschiebt, mit einer zusätzlichen Reihe kleiner Heftstiche gebändigt. Sogar eine vom Füttern innen drin hängen gebliebene Stecknadel ist wieder aufgetaucht *autsch* und nun mit ihren Geschwistern in der Spanschachtel wiedervereint. (Fotos lohnen sich bei grau auf grau nicht).
 
Das ist lieb von Dir @Silvia Das Futter ist seit 2019 drin - eine leichtere Wolle als die "wetterfestere" außen. Durch die Luftschicht dazwischen dämmt es besser. Ich bekenne offen: Einen Beleg kann ich nicht bringen; weder für noch gegen. Es sollte mehr warm als "a" sein. :) Ob der (Reise-) Umhang der seligen Getrud auf dem Altenberger Altarbild (ca. 1232/30) gefüttert ist, kann ich auch nicht erkennen. Die wie ein Pelicon (das c mit cédige finde ich nicht :whistling: ) geschnittenen Umhänge (nur ohne umgeschlagenen Kragen) auf dem Altarbild, die an die Armen verschenkt werden, haben ein Fellfutter. So weit, Fell einzunähen, wollte ich nicht gehen. Deshalb wurde es eine leinwandbindige dünnere Wolle. Im Praxistest auf der Tannenburg hat es schön warm gehalten.
 
Der große Unterschied bei Halbkreismänteln und rechteckmänteln sehe ich darin, das ich die Rechteckmäntel für ein formgebwebtes Stück von Gewichtswebstuhl halte und Halbkreismäntel aus Meterware zugeschnitten und verarbeitet. Beim Halbkreismantel sieht man Fütterungen aus Pelzen und andersfarbigen Stoffen, bei den Rechteckmänteln habe ich noch nichts gefunden das auf ein Futter deutet. Dafür gehe ich beim Rechteckmantel von mindestens einer angewebten Kante aus, die nötig ist um das Gewebe am Webstuhl befestigen. Aber wenn es nur ambientig sein soll ist es ja schnuppe. :)
 
Darf ich mich mal einmischen...? Die frühmittelalterlichen Rechteckmäntel sind mit ziemlicher Sicherheit tatsächlich ungefüttert. Allerdings gibts zB in der Manesse immer wieder Herrenmäntel, die auf der Schulter geschlossen werden und einen "Umschlag" wie bei den FrüMi-Mänteln über den Oberkörper nach aussen fallend erkennen lassen. Und diese Umschläge sind oft mit Fehpelz etc. gefüttert...die ersten solchen Mäntel begegnen einem mWn so ab 12. Jhdt., allerdings eigentlich nur bei Männern. Für Frauen und fürs 13. Jhdt haben sich die Sorores historiae mal der Frage nach dem "drüber" gewidmet und diverse Abbildungen gefunden die sie als rechteckige, deckenartige Gebilde interpretiert haben - mit kontrastfarbigem Futter. Hier kann man das nachlesen: https://sororeshistoriae.com/2018/11/23/alles-cappa-oder-was/ (Quelle: sororeshistoriae.com) Interessant finde ich dabei, dass diese Mäntel sehr variabel drapiert werden können...sowas kommt demnächst sicher auch noch mal auf meine To-Do-Liste. Zu guter Letzt: die Mäntel auf dem Altenberger Altarbild interpretiere ich jetzt mal als geknöpfte Halbkreismäntel des 14. Jhdt. Das Altarbild stammt nämlich von ca. 1330.
 
Ich zitiere mal aus 'Matthias Toplak - Kleidung und Tracht in der Altnordischen Sagaliteratur und im archäologischen Fundkontext', S. 41: "Auch in der isländischen Sagaliteratur ist der Mantel ein zentrales und oft erwähntes Kleidungsstück. Die üblichste Bezeichnung für einen sinfachen Mantel ist das nach Falk gemeingermanische Wort skikkja, das Tumeist für einen Männer und auch gelegentlich für einen Frauen- mantel verwendet wird. Ein - ebenfalls nach Falk - meist synonym zu skikkja verwendeter Ausdruck ist mottull, entlehnt vom lateinischen mantellum. Falk zufolge besteht ein möglicher Unterschied zwischen skikkja und mottull darin, dass skikkja immer für einen pelzverbrämten oder -gefütterten Mantel verwendet wird, während mottull nur das Manteltuch beschreibt. Dagegen spricht jedoch eine Stelle in der Svarfdæla saga, in der ein „seilamottul[1], - þat var skarlatsmottull ok undir gráskinn" erwähnt wird. Nach Ewing dagegen könnte mottull einen Radmantel meinen. Allerdings ist es auffällig, dass mottull wesentlich häufiger für den Mantel der Frauen verwendet wird, darüber hinaus kommt in der Brennu-Njáls saga der Begriff kvennskikkja vor, durch den Helgi versucht dem Mordbrand zu entgehen und der auf eine deutliche Unterscheidung zwischen einer normalen skikkja für Männer und einem Mantel (kvennskikkja oder mottull) für Frauen hinweist. Ein spezieller Mantel für die Frauentracht, der nicht wie ein Männermantel als ovale oder rechteckige Stoffbahn über die Schulter geworfen und mit einer Fibel fixiert wurde, erscheint auch bei Betrachtung der Darstellungen von Frauen sehr wahrscheinlich." Zumindest ist hier ein gefütterter Mantel beschrieben, allerdings - wie Silvia schon erwähnte - wohl eher in einer sehr hochwertigen Form durch Pelz.
 
Bei einerm Seidengewebe gehen wir aber nicht von einem klassischen Rechteckmantel aus, der mehr Decke denn Tuch ist. Davon ging ich Raginhilds Post 451 aus und schloss auf die Verwendung im HoMi. Seidengewebe kenne ich aus dem Tuchbereich als Meterware und nicht als formgewebtes Stück bisher.
 
Nach Netherton/Owen-Crocker wäre der Mantel aber zumindest scharlachrot gewesen. Ob das nun massentauglich für jedermann war Medieval Clothing and Textiles Seite 35 Stichwort: skikkja Quelle google books
 

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