Ausrüstung Krieger/Ritter um 1100

[user9423]

Fertig und passt wie angegossen ;-)

 

[Thomas W.]

Handwerklich sehr gut umgesetzt! :thumbup: Ich möchte dir noch den Rat mitgeben, deine Schutzausrüstung für das Fechttraining nicht mit der Ausrüstung für deine Darstellung zu vermischen. Das haut (für meinen Geschmack) vieles wieder kaputt. Im Training spielt es keine Rolle, ob man moderne Schutzausrüstung verwendet. Im Gegenteil, es macht dort sogar absolut Sinn. In der historischen Darstellung hingegen wird ein nicht belegbarer Schutzkragen aus Kunststoff auch nicht "historischer", wenn man ihn mit Leder verkleidet.

 

[user9423]

@Thomas W. ... ist auch nur dann angedacht falls ich mal an einer Feldschlacht oder ähnlichem Teilnehme. Unter dem Kettenhemd sieht man es nicht ... und es war mir so noch lieber als den 21 Jh. Halschutz zu verwenden ... Ersetzt man das Kunstoffstück durch Metall ... hätte es Möglich sein können ...

 

[Meister Daniel]

Du kannst auch an deinen Aketon einen Stehkragen machen. Das würde schon gehen...

 

[user9423]

@Meister Daniel . .. der Gedanke war es für den Aketon und für die Cotta zu Verwenden ... je nachdem was ich unter der Kette anziehe ... die Idee mit dem Kragen hatte ich auch zuerst. ... ich mach mal ein Foto ... wenn man es anhat sieht es aus wie ein Kragen.

 

[user9423]

Nochmal zum Gambeson. Den hab ich nicht aus Bequemlichkeit aufgeschnitten, er ist wirklich so passgenau das ich zwar rein aber selbst mit Hilfe nicht mehr rauskam ... und da war er trocken.

 

[Meister Daniel]

Ja, dann war er eben NICHT passgenau. Sondern zu eng ;-)

 

[user9423]

Ich starte heut noch mal einen Versuch .... wieder zunähen und Ärmel auftrennen (ich denke da klemmts) ... wenn das dann auch net geht mach ich die Verschlüsse auf den Rücken und trenn ihn da auf .... besser als vorne. (oder die Ärmel weiter)

 

[Meister Daniel]

Am Besten gehst du genau vom Schnitt deiner Cotte aus. Und machst ihn auch nicht zu dick. Im 12. Jh war der Aketon, falls überhaupt einer getragen wurde, genauso geschnitten wie dei Cotte. Und hat wahrscheinlich auch genau so ausgesehen. Mein kurzarm-Aketon baut auf meiner Cotte auf, hat aber einfach einen Stehkragen.

 

[user9423]

Auch nicht A aber es schützt ... Handschuh ist gekauft. Daumen hab ich gekürzt und Innenteil neu aus Hirschleder genäht.

 

[Schnazel]

Servus, handwerklich ist das ja alles spitze, was du machst. Allerdings gehe ich nicht so ganz d'accord mit den letzten Paar Gegenständen. Die werden nie und nimmer das Schutzniveau von modernem Equipment erreichen und sind gleichzeitig kein Stück für die Darstellung geeignet, finde ich etwas irrwegig muss ich leider sagen.

 

[user9423]

@Schnazel ich geb dir recht. Passt nicht in den Thread. Wenn möglich bitte löschen. ( Posts zu dem Halsschutz auch). PS: mir ist klar das es nicht mit moderner Ausrüstung mithält .... die hab ich von Leon Paul und Gajardoni ... Aber in eine Feldschlacht geh ich ohne Handschuh für die Schwerthand und Halsschutz trotzdem nicht ... und da ist das was ich gebastelt habe zugelassen ... die moderne Ausrüstung aus 800N und Kunstoff nicht ...

 

[user9423]

Bevors jemand falsch versteht, ich meine meine eigenen Posts.

 

[user9423]

So ich komm wieder zurück zum Thema ;-) Mein Übergangsnasalhelm .... bis der Richtige gefertigt ist. Kam aus Polen .... Riemen ab Löcher zugeschweisst ... jetzt gehts an ein Inlay aus Leder und neue Beriemung.

 

[user9423]

2.4 mm Rind Blankleder. Das was raussteht gibt möglicherweise den Anschluss für Riemen ... wenn er so gut passt kommts komplett weg. Morgen gehts weiter. PS: Helm hat 2.5mm Materialstärke.

 

[user9423]

Heute Morgen mit Polsterhaube + Kettenhaube das Provisorium getestet. Fazit: es kommt kein Kinnriemen dran. Selbst beim Springen rutscht nix.

 

[Thomas W.]

Für Inlays/Helmspinnen aus Leder gibt es fürs HoMi leider keine Belege, aber ich halte sie durchaus für zulässig. Die Form des Inlays (also dieser Helmspinne) lässt sich erst ab dem frühen 14. Jhd. belegen. Aus welchem Material sie hergestellt waren, bleibt allerdings Spekulation. Wahrscheinlich aus gepolstertem Leinen, aber auch Leder wäre als Material vorstellbar. Ich hab in meinen Helmen jeweils beide Varianten verbaut und beide funktionieren. Eine weitere Variante wäre noch, dass im Helm gar kein "Polster" angebracht wurde, da dieses bereits unter oder über z.B. der Kettenhaube getragen wurde. Man findet z.B. fürs 13. Jhd. Belege, wo Krieger z.B. einen "wulstartigen Ring" über der Kettenhaube tragen (in einem Topfhelm funktioniert das z.B. gut).

Fazit: es kommt kein Kinnriemen dran. Selbst beim Springen rutscht nix.

Und was wäre denn (theoretisch), wenn die gegnerische Lanze oder der erste Schwerthieb den Helm trifft? Ich würde bei dieser Art von "hochsitzendem" Helm immer einen Kinnriemen nutzen (bei den späteren Topfhelmen sehe ich das dann durchaus auch anders). Das ist aber nur meine persönliche Meinung. Belegt ist ansich beides. In den meisten Bildquellen sind keine Kinnriemen zu erkennen (ob sie als "unnötiges Detail" einfach weggelassen wurden, oder ob wirklich keine verbaut waren, bleibt offen), aber es gibt auch Quellen wo man sie sieht. Hier mal ein Bruchstück einer hochmittlelalterlichen Ritterfigur (wohl ausgestellt im historischen Museum Bamberg), an der man gut den Kinnriemen erkennt. Das Naseneisen (etc.) ist hier abgebrochen. (Bildquelle: pinterest)

 

[user9423]

So noch fetten und dann einnieten .... ich hab die Riemen mal drangemacht ... ab sind sie gleich ;-)

 

[user9423]

Jetzt nur noch nieten . .. aber heute nicht mehr ;-)

 

[user9423]

So ist vernietet .... jetzt überleg ich nur noch ob ich ihn mit Eitempera rot anmale ... oder so lasse ... (gleiches rot wie auf meinem Schilden)