Nachdem sich dieser Beitrag zu einem "fröhlichen Hauen und Stechen" entwickelt hat, will auch ich meinen Handschuh auf den Plan werfen. Zum Thema Christentum: ich selbst würde mich nicht als Christ bezeichnen, da ich zwar von der Existenz einer götllichen Kraft (also nicht der alte Mann mit dem Bart) überzeugt bin, aber keine der Religionen für mich diesen Gott (oder "Göttliches Wesen", "Gottheit" etc.) repräsentiert. Und die Anschauungen der Religionen ("unser Gott ist der wahre Gott"), hier allen voran das Christentum und der Islam, haben für mich mit ihrem Eifer und der Überzeugung, daß nur der eigene Glaube der einzig Wahre sei, ohnehin etwas irrationales. Um es einfach zu sagen: wenn es Gott gibt, könnte ich mir gut vorstellen, daß es ihm/ihr egal ist, zu welchem Verein man gehört. Sei man nun Christ, Moslem, Jude oder Buddhist. Und zur Bemerkung Yldrasis, die Christianisierung sei eine Seuche etc. würde es mir, wäre ich "gläubiger Christ" am A.... vorbeigehen, sowie es daß jetzt auch tut. Zu Ursprungsfrage, wie ein Magier/Magus/Hexenmeister im Mittelalter wohl gekleidet gewesen wäre: es ist zumindestens mal eine Tatsache, daß von Magieren als Berufstand nichts überliefert ist. Der Alchimist käme für mich noch als bestes Pendant zum Magier infrage. Man kann hier bis zum Sanktnimmerleinstag diskuttieren, ob es Magier nun gegeben hat, gegeben haben könnte oder gibt. Und auch die Nichtbeweisbarkeit einer Sache, macht sie nicht automatisch existent oder erhöht die Chance einer Existenz. Würde ich also einen Magier darstellen wollen, dann wäre für mich jedenfalls klar, daß dies wohl mehr im Bereich der Fantasy zu sehen ist als in der historischen Geschichte (ja, und ich weiß, man daran glauben kann, daß es die Zauberfredls gegeben hat, was es dennoch nicht zur historischen Tatsache werden lässt). Was die Gewandung angeht, so bietet sich hier ein breites Spektrum an: vom Studium von Trivialliteratur wie "Prinz Eisenherz" sowie auch das Heranziehen von flimischen Material: Wie wärs mit "Catweazle" - die Kluft lässt sich sicher kostengünstig herstellen. Zwei Wochen vorher nicht waschen, den Fetzen noch mal kurz durch den Dreck gezogen - und schon kann es losgehen. Wirkt sehr "magisch". Oder von Sam Neill aus "Merlin" - sieht fast schon wie eine ganz normale Mittelaltergewandung aus. Ausserdem arbeitet man in dieser Gewandung sozusagen inkognito, da man mit diesem Alltagsfummel wohl kaum als Magier aufffällt (ganz schön raffiniert, was?) Dann hätten wir noch den Merlin aus "Excalibur" mit der schnieken Metallkappe. Hervorragend geeignet für Leute mit schadhafter Lockenpracht, wo man den Rest des Gestrüpps auf dem Haupte beruhigt abschnippeln kann. Und schließlich hätten wir auch noch den Merlin aus "Die Nebel von Avalon". Hier sollte man jedoch im Besitz üppigen Haar- und Bartwuchses sein und auch das Kostüm (Gewandung kann man in diesem Zusammenhang ja schlecht sagen) wird wohl etwas teurer als das von Catweazle. Und letztlich haben wir als Vorlage noch so illustre Gestalten wie Gandalf (schicker Hut, Mithrandir) oder Saruman (buuh, Du Böser). Sorry für meinen Zynimus, aber diese ganze Debatte entbehrt nicht einer gewissen Komik. Viel Spass noch bei der weiteren "Diskussion".