Also, ich hab vielleicht Sachen erlebt in letzter Zeit *kopfschüttel* Nachdem wir ja nun wegen des Schietwetters unseren Abstecher nach Bethlehem erst mal verschoben hatten, musste ich mir aber doch mal wieder die Beine vertreten nach all den Festtagsschlemmereien und bin in den Basar. Dort habe ich erst mal den Kräuter- und Spezereienhändler reich gemacht und dann habe ich einen jüdischen Apotheker getroffen. Dem fragte ich Löcher in den Bauch, welches Kraut für was gut sei und so fort. Irgendwann meinte er aber nur noch, wenn ich mehr wissen wolle, müsse ich woanders hingehen und zeigte mit dem Arm quer über den Platz auf ein großes prachtvolles Haus. Er sagte irgendwas, das wie Medressa klang, genau verstand ich ihn nicht. Die Tür stand offen und ich trat ein. Gleich fragte mich ein junger Mann mit sanften braunen Augen nach meinem Befinden, fiel mir jedoch als ich antworten wollte, sofort ins Wort - das würde er schon selber herausbringen. Er inspizierte mein Haar - als ob ich Läuse hätte!- griff nach meinen Handgelenken und tastete an meinem Hals entlang. Ein bisschen aufdringlich fand ich das schon, aber er hatte so schöne Augen... Gerade als ich mich entspannen wollte, kam ein alter Kerl hinzu, der mich grob ebenfalls von oben bis unten abtastete und begutachtete, stirnrunzelnd auf meine zugegeben nicht wirklich sauberen Füße starrte und dann barsch mit der Hand zur Tür wies und "Hammam" sagte. Hamm-hamm wollte ich aber nicht, hatte genug gegessen die letzten Tage. Also bin ich einfach weiter durchs Haus der Familie Medressa spaziert und da muss ich ja erschüttert sagen: Die meisten von ihnen waren krank. So eine große Familie und so ein schönes Haus! Aber was nützt einem das, wenn man keine Gesundheit hat! Arme Familie Medressa!