Ich weiß nicht, was Ihr habt. Wer sich von anderen fernhalten möchte, weil er Angst vor Corona hat, der kann das ja gerne tun, verbietet ihm doch keiner. Und wenn er das tut, kann ihm auch egal sein, wie viele der anderen krank sind oder gar an C. sterben werden. Er hält sich fern, er ist doch sicher. Und wer sich nicht drum schert - nunja, es ist seine Gesundheit und sein Leben. Es ist verdammt noch mal seine Sache, was er damit macht. Es ist sein gutes und verbrieftes Recht, an C zu erkranken und möglicherweise einzugehen, wenn er es darauf anlegt. Woher kommt dieser ständige Wahn, permanent Leute schützen zu müssen, die gar nicht geschützt werden wollen? Weil es nicht schön ist, an C zu sterben? Blödes Argument! Erstens ist es grundsätzlich nicht schön zu sterben, auch nicht an der Grippe. Die 10 - 20 Tausend Grippetoten jedes Jahr in Dtld. interessierten aber komischerweise jahrzehntelang keine Sau. Sind die weniger wert? Warum da nicht auch konsequent Lockdown und Maskenpflicht? Jaaaa, das würde gegen die Grippe genauso helfen wie gegen C. Warum macht(e) man es also nicht? Den Tod von Leuten billigend in Kauf zu nehmen ist, wie wir ja nun rechtskräftig aus diversen Berliner Raserurteilen wissen, ausreichend für eine Verurteilung als Mörder. Ich überlege mir ernsthaft, Markus Söder wegen Mordes anzuzeigen, wenn er nach dem ganzen Coronazinnober keine vergleichbaren Maßnahmen gegen die Grippe ergreift. Writschaftliche Gründe? Also Geld? Sind ja wohl niedere Beweggründe... Und zweitens ist es jedermanns Recht, auf eigenen Wunsch einen unschönen Tod zu sterben. Sein Problem. Weder meins noch das der Gesellschaft. Überhaupt: Was erwartet Ihr? Dass durch die Maßnahmen der Virus verschwindet? Das wird er nicht. Er würde es womöglich, wenn die ganze(!) Welt, ohne Ausnahme, gleichzeitig(!) einen dreiwöchigen absoluten(!) Lockdown mit Hausarrest für jeden Weltenbürger durchsetzen würde. Dann würde der Erreger quasi ausgehungert. Das ist aber vollkommen utopisch. Denn sobald ein Land nicht mitmacht, geht nach Ende der Beschränkungen das ganze Spiel von vorne los, weil Urlauber, Geschäftsreisende und sonstige globalisierte Menschen den Erreger sofort von neuem auf der ganzen Welt verbreiten würden. Selbst wenn ganz Deutschland oder sogar Europa da jetzt höchst diszipliniert dahinter wäre, es würde nichts nützen. Sieht man ja derzeit mit den Urlaubsheimkehrern. Ein einziger Infizierter aus woauchimmer reicht aus, um das Theater neu zu booten. Also ab sofort absolutes Reiseverbot für jeden egal wohin? Oder 3 Wochen Totalquarantäne für jeden, der aus welchem Grund auch immer im Ausland war? Medizinisch wirksam, sobald Deutschland erst mal virenfrei ist. Wie viel Bock habt Ihr drauf? Und wie viel Bock habt Ihr nach 10 Jahren noch drauf? Sorry, der Virus ist in der Welt, der geht da nicht in ein paar Wochen wieder. Und solange die Chinesen jeden Scheiß in ihre Woks schmeißen müssen, werden immer wieder neue Viren kommen. Corona ist da nicht der letzte. Selbst eine Impfung, wenn es sie dereinst mal gibt, wird nur bedingt helfen. Denn der Virus mutiert, wie alle Coronaviren, recht schnell, so dass jedes Jahr neue Stämme auftreten, gegen die die alte Impfung nur bedingt wirkt. Wie bei der Grippe eben auch. Obwohl da seit Jahrzehnten geimpft wird, ist die Krankheit alles andere als ausgerottet. Wie gesagt, 10 - 20 tsd Tote jedes Jahr allein in Deutschland. Trotz Impfung, gelle... Die Erreger, die in der Vergangenheit mit konsequenten Zwangsimpfkampagnen nahezu ausgerottet wurden (Pocken z.B.) hatten den Vorteil, dass sie nicht sehr mutationsfreudig waren. Drum hat das funktioniert. Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben, wie mit vielen anderen Viren auch, wir werden uns körperlich anpassen, unser Immunsystem wird mit dem zunehmend Erregertyp vertauter. Gesamtgesellschaftlich werden wir toleranter und widerstandsfähiger gegen ihn werden. Das ist nun mal so. Und wir können darauf hoffen, dass der Virus vernünftig mutiert, vielleicht ansteckender wird, aber weniger schwer verlaufend. Das wird er wahrscheinlich auch, denn so wie er ist, ist er als Virus in seinem eigenen Interesse suboptimal. Ein Parasit, der seinen Wirt zu oft tötet, ist blöd. Sieht momentan übrigens so aus, dass er das gerade tut, das Mutieren. Dann, das möchte ich betonen, ist für die Entspannung der Lage aber der Virus selber verantwortlich, nicht die Politiker, die sich dann als Retter feiern lassen werden vom Wahlvieh, das (aus parteitaktischer Sicht glücklicherweise) keine Ahnung von Biologie hat. Das momentane Gejammere von der zweiten Welle kann ich nicht mehr hören. Wir stecken immer noch in der ersten, denn wir haben deren Verlauf mit den Maßnahmen nur verzögert. Was mich bei der ganzen Sache am meisten aufregt, ist die Gleichschaltung der Gesellschaft, die derzeit zu beobachten ist, aber von niemandem wahrgenommen zu werden scheint. Außer natürlich von den verblödeten Verschwörungstheoretikern, den Covidioten. Wir hatten mal ein Parlament. Wir hatten mal eine bindende Verfassung - auch wenn sie nicht Verfassung sondern Grundgesetz heißt. Wir hatten mal eine kritische Presse. Wir hatten mal Behörden, die Gerichtsurteile respektierten. Meinungsfreiheit hat ihre Grenzen, aha. Warum wollte Berlin die Covidioten gleich noch mal nicht demonstrieren lassen? Weil man keine Lust mehr habe, Berlin zur Bühne für Verschwörungstheoretiker und Rechte werden zu lassen. Mit anderen Worten: weil die demonstrativ vertretene Meinung den Oberen nicht passte. HALLO! :kopfhau Wenn Meinungsfreiheit Grenzen hat, dann ist es keine Meinungsfreiheit. Ich habe überhaupt nichts dagegen, wenn jemand aus freien Stücken seine Freiheit einschränken möchte. Kann ich verstehen und auch ich lebe nicht genauso wie zuvor. Sei ihm erlaubt, hat er meinen Segen. Wenn mein Kumpel wegen Corona nicht mit mir essen gehen möchte, nehme ich ihm das nicht übel. Aber ich habe was dagegen, wenn alle ständig die Freiheit der anderen einschränken wollen. Norbert Blüm hat mal gesagt: "Wir sind uns einig, dass wir den Gürtel enger schnallen müssen. Aber jeder fummelt am Gürtel des anderen herum." Kann man gerade wieder erleben. Und deshalb hasse ich zwar nicht die Menschen, aber die Gesellschaften, die sie bilden.