AndiP
Well-known member
Nach dem Beitrag von Panzerreiter - Danke dafür - habe ich erst mal Nachdenkzeit gebraucht. Ich bin übrigens immer noch am nachdenken und muss mir erst eine neue Meinung zu dem Thema finden. Mein Problem mit Schubladen ist ja nicht, dass sie da sind - ich halte sie für sehr wichtig, weil das menschliche Denken nun mal so funktioniert. Das Problem habe ich damit, wie sie oftmals benutzt werden. Qualitätsbewertung wird leider sehr oft mit einem gut/schlecht-Denken betrachtet, was aber zu kurzsichtig ist. Es sollte darum gehen feststellen zu können, ob ein Darsteller oder eine Gruppe mit ihrer oder einer ihrer Darstellungen für einen bestimmten Zweck passen. Das macht eine Darstellung nicht besser oder schlechter sondern lediglich in Bezug auf einen bestimmten Auftritt den Anforderungen mehr oder weniger angemessen. Das ist so wie mit Stahlsorten, die ja alle normiert sind, damit der Anwender (Schmied) weiss, was er für ein Ergebnis bekommt, wenn er ein bestimmtes Rohmaterial aussucht. Der Stahl, der für ein Schaukampfschwert benötigt wird, ist ein anderer, als für ein Schnitzmesser. Sowohl das Schwert als auch das Messer haben hohe Anforderungen, aber eben unterschiedliche Qualitäten. Eine Teilnormierung gibt es ja bereits im Kampfbereich, weil unterschiedliche Kampfweisen durch Regelwerke umfasst sind. Dadurch dass der Darsteller angibt, nach welchem Regelwerk er auftritt, kann der Veranstalter aussuchen, welchen Darsteller er für welchen Programmteil bucht. Und die Darsteller ihrerseits wissen, welche Ausrüstung sie benötigen und was sie trainieren müssen, wenn sie sich für ein bestimmtes Regelwerk entscheiden oder zwischen den Regelwerken wechseln. Was mir wichtig erscheint, ist eine gewisse Emotionslosigkeit bei der Qualitätsbetrachtung. Es sollte um klare, nüchterne Betrachtung gehen, die dazu dient die vorhandenen unterschiedlichen Qualitäten den Einsatzzwecken zuzuordnen. Sowas ist kein Punkterennen und kein Wettbewerb. Da geht um ein Erkennen der eigenen Fähigkeiten und den zielgerichteten Einsatz für die Bedürfnisse anderer.