Schaffell-Mantel?

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Ulrike

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Hallo Zusammen! Ich bräuchte mal wieder eure Hilfe. Ich hab jetzt einige Bücher über Kleidung im MA durchgewühlt, aber konnte auf meine Frage hin keine Antwort finden. Und zwar bin ich mitten im Dezember übers Wochenende bei einem MA-Markt - tagsüber in der Kälte (bei uns ist es teilweise echt irre kalt) in der Nacht in einem beheizbaren Raum. Dazu möcht ich mir aus Schaffellen einen "Mantel" nähen - dachte da an eine Art mittelding zwischen Tunika ohne Ärmel und Rechteckmantel. Ich stelle eine Slawin um 900 AD dar - würde das passen? Ich mein ich konnte zwar "es wäre möglich, dass" Sätze in den Büchern finden, aber gibt es auch Belege? Und wenn ich Schaffell verwende, wie pflege ich es? mit welchem Wachs sollte ich die Lederseite einlassen oder einfach gar nicht und nur meinen Loden-Rechteckmantel darüber? Ich wäre über jede Hilfe/Meinung dankbar! Liebe Grüße Ulrike
 
Also da ich neulich schon zu Winterkleidung gefragt hab, weil ich was genäht hab, kann ich den Schichtenlook wirklich weiterempfehlen. Ich trage jetzt ein leinernes (wegen der Waschbarkeit und des Kratzens) langes und langärmliges Leibhemd, darüber ein langärmliges wollenes Unterkleid, darüber ein wollenes Überkleid mit kurzen Ärmeln, darüber einen Wollenen Umhang. Und für untenrum noch wollene Strümpfe. Das reicht wirklich aus. Ich habs im ersten Schnee schon getestet dieses Jahr. Und sollte es noch frostiger werden, hätte ich auch noch einen losen wollenen Unterrock zur Verfügung, aber so kalt kanns gar nicht werden. Sorry, ich weiß, das ist null Info zum Schaffellmantel (der mir aber eher unrealistisch erscheint), aber vielleicht eine Alternative, wenn du was warmes brauchst. hier ist der Thread, wenn du noch ein bisschen mehr von den anderen lesen möchtest.
 
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Hallo! Deinen Beitrag hatte ich bereits gelesen :D Es ist nur so, da ich als Handwerkerin dort von ca. 10 Uhr vormittags bis ca. 19 Uhr Abends draussen bin - und bei uns kann es bis -16°C haben - wird es richtig kalt. Ich werde ganz un"A" unter meinen mehreren Schichten eine Hose anhaben - aber für meinen Oberkörper möcht ich gern ein Schaffell nehmen - werd ich auch für meine Waden als "Beinwickel" nehmen - das wärmt unglaublich. Ich hätte trotzdem gern gewusst, ob es irgendwo Belege für das gibt... und wär immer noch für eure Meinung dankbar! LG Ulrike
 
also wenn es jetzt nur um einen Beleg für einen schaffellmantel geht,gerne.bei den Skythen und Thrakern in der Antike.
 
Ich weiss nicht was Dudrstellst..daher Antwort so: Für die Wikinger im Bereich Birka und Haithabu ist das tragen von Fellen nicht belegt..leider.
 
Original von Ulrike Hallo! Deinen Beitrag hatte ich bereits gelesen :D Es ist nur so, da ich als Handwerkerin dort von ca. 10 Uhr vormittags bis ca. 19 Uhr Abends draussen bin - und bei uns kann es bis -16°C haben - wird es richtig kalt. Ich werde ganz un"A" unter meinen mehreren Schichten eine Hose anhaben - aber für meinen Oberkörper möcht ich gern ein Schaffell nehmen - werd ich auch für meine Waden als "Beinwickel" nehmen - das wärmt unglaublich. Ich hätte trotzdem gern gewusst, ob es irgendwo Belege für das gibt... und wär immer noch für eure Meinung dankbar! LG Ulrike
Hallo Ulrike, also dieses Zwiebelprinzip mit mehreren Schichten Kleidern, Unterkleid hält auch Minustemperaturen stand. Da kommt keine Kälte durch. Da muß keine Anleihe in der Antike für erfolgen. LG Fylgja
 
also dieses Zwiebelprinzip mit mehreren Schichten Kleidern, Unterkleid hält auch Minustemperaturen stand.
Das kann ich so absolut bestätigen. Meine Kleidung wurde auch schon bei Minustemperaturen getestet und im Gegensatz zu allen anderen, hab ich nicht gefroren, was viel heißen will, da ich normalerweise eine absolute Frostbeule bin :D Ich habe ein Unterkleid aus Leinen, eine Schürze aus Wolle, darüber ein Umschlagtuch aus dickem Wollstoff. Auf dem Kopf ein Kopftuch, an den Füßen Wollsocken und Holzschuhe (ja, ich weiß, nicht "A", dafür aber "P" :D) Und das wars.
 
hmmmm - aber zum drauf sitzen und für die Füße ist Schaffell geeignet? ich dachte mir, das wohl eben zB der Rechteckmantel mit Fell gefüttert war oder so - also doch nicht... das mit der Zwiebelschicht hab ich sowieso vor - bin gerade fleissig am nähen.... auch mein Mann bekommt aus Wollloden in Rohweiß eine neue Hose und ich ein neues Unterkleid aus dem selben Stoff. Wir stellen Slawen um 900bis 1000AD in den hohen Dauern dar (Krungel bei Bad Mitterndorf/Österreich) aber da es fast keine Kleidungsfunde gab - oder zumindest nicht ausreichend - muss ich mich eben anderswertig schlau machen. Und so weit ich jetzt in Verbindung mit einem steirischen Trachtengeschichtenbuch herausgefunden hab, gab es bei uns um diese Zeit sogar noch "Strohmäntel" (vermutlich bei Hirten) - aber das is eher weniger was für mich *gg* hab es doch lieber kuschelig :D und bin ja kein Hirte 8) naja - wir in den Bergen sind halt doch etwas weiter hinten, was Mode betrifft - zum glück gibts für die Jetztzeit Internet und wir sind nimmer sooo weit hinten *lol* Für die Füße muss ich mir auch noch was einfallen lassen, werde da auf "p" wie praktisch achten und mir Holzschuhe mit Felleinlage oder Filzstiefel zulegen *gg* Danke für eure Meinung! Vielleicht fällt euch ja noch was ein? Ganz liebe Grüße Ulrike
 
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Ein TIpp noch der esich bei mir bewährt hat und auch noch schick aussieht. Es gibt durchaus Belege dafür, dass Kleidung mit einem Kontratrierendem Stoff gefüttert wurde, was den wunderbaren Effekt hat, dass DU mit einem Kleidungsstück gleich zwei Lagen hast zwischen welchen sich ein minimales Luftpolster bildet, das sich, da vernäht, prima aufwärmen kann. Das in Kombi mit der Zwiebelmethode hat mich bei Tunika, mit Wams und Rechteckmantel warm gehalten als die Sieg auf 7 Meter zugefroren war. Edit sagt, dass der dumme Wulfson mit 7 Metern natürlich die Breite des Flusses und nicht die durchgefrorene Tiefe meint :whistling: Ausserdem stimm ich Ragnar zu, dass es Schade ist, dass Felle nicht belegt sind (Hab aber für den Winter trotzdem nen Fellkragen aus Silberfuchs ^^ )
 
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*wartet ungeduldig auf ihre Häschenfelle, die wohl erst im Frühjahr fertig werden*
 
eigentlich sollte ich ja nähen - aber mir lässt das Fell keine Ruhe *gg* es is so kuschelig und warm... und jetzt muss ich stänig hier rein schauen... :D @Wulfson - ich dachte mir eigentlich logischer Weise, das du die Breite oder Länge meinen musst - tiefe wär schon fast Gletscher *ggg* GLG Ulrike
 
Naja, warm ist es schon. Und praktisch auch. Bist du so sehr auf Authentizität bedacht, dass du da nicht eine Ausnahme machen kannst?
 
Belege gibt es ja meist nur in der Form von Grabfunden..und leider hatten die altvorderen wohl die gleiche Vorstellung von Walhalla wie wir wenn wir das Paradies erwähnen..und da gibt es eben keinen Winter.. :rolleyes: Und damit hatten die Verstorbenen auch keinen Bedarf an Winterklamotten. ;( Der gesunde Menschenverstand sagt einem schon das da wohl auch Felle benutzt wurden..aber der ist halt kein Beleg.. :whistling:
 
hm du hast geschrieben dass du auch auf einem Weihnachtsmarkt draußen bist. Deshalb gehe ich davon aus, dass du dich helfen musst und dich auch bewegen. Für mich kämen da eher mehrere Wollschichten in Frage. Erstens mal hast du schon ein festes Ziel was du sein möchtest und da wäre es unlogisch gleich bei den ersten Kleidungsstücken wieder davon abzuweichen. Hat ja dann den Zweck verfehlt ;) Zweitens finde ich Felle immer recht dick. Ich empfinde 2 Lagen dicken Walkloden als deutlich bewegungsfreundlicher als ein Fell, würde ich auf Weihnachtsmärkten immer mitbedenken.
 
immer wieder lese ich, dass Felle hier nicht belegt und Felle da nicht belegt sind, was ich aber ehrlich gesagt nicht ganz verstehe. Ich meine Wikinger und Co. war doch auch net bescheuert und wenn ein Schaf aus Altersgründen oder als Fleischlieferant geschlachtet wurde, dann hat doch keiner das Fell einfach weggeschmissen, oder doch? Einen Mantel aus Fell zu nähen liegt doch eigentlich auf der Hand, oder? Das Einzige was ich mir vorstellen könnte, warum jemand von dieser Idee ablassen sollte wäre, wenn Wolle praktischer und wärmer wäre, was ich mir aber nicht so wirklich vorstellen kann. Jetzt mal meine Idee dazu ... (ich fasel einfach mal vor mich hin) Wenn ich zuhaus in meinen Schrank schaue finde ich etliche Hosen und Oberteile für Sommer, Frühjahr, Herbst, Winter. Ähnlich, wenn auch sicherlich nicht in solchem Umfang, wird das bei den Wikingern oder wo auch immer auch gewesen sein. Schaue ich nun weiter in meinen Schrank so finde ich max. 2 wirklich dicke Winterjacken. Warum? Weil ich sie eben kaum brauche. Auch das halte ich für durchaus vergleichbar mit den alten Kulturen. Das heisst also auf vielleicht 20 Kleiderteile kommt 1 dicke Jacke (okay damals war das Verhältnis wahrscheinlich nicht so groß). Wenn ich mir jetzt überlege wie wenig von den Klamotten von vor 1200 Jahren gefunden wurde und das in Verbindung mit meiner Jackenrechnung bringe, dann komme ich zu dem Schluss, dass die Wahrscheinlichkeit einen Pelzmantel zu finden sehr gering ist. Nun stellt sich natürlich noch die Frage warum keiner von den bösen Nordmännern erzählt hat, die mit der dicken Winterjacke raubend und mordend durch Europa gezogen sind. Nun auch das ist relativ einfach. In Eis und Schnee ging es nicht auf Raubzug und Handel fand wohl auch keiner statt. Das alles bringt mich zu dem Schluss, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Pelze verarbeitet und getragen wurden recht hoch ist. So und nun dürft Ihr mich steinigen :)
 
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Hallo Zusammen! Der "gute Menschenverstand" war ja auch ausschlaggebend, dass ich auf die Idee kam mir mein kuscheliges Schaffell - es ist von einem geschorenen Schaf - also nicht Langhaar aber sehr dicht - für mich als Kleidungsstück zu verwenden. Ich hab jetzt noch ein weiteres Buch entdeckt, aber da wird eben auch nur "vermutet" das es sehr wohl auch Fellmäntel gegeben hat - die aber im Familienbesitz blieben, bis sie auseinander gefallen sind...... daher auch keine Funde.... klingt irgendwie logisch! Und da ich Perlendrehe, bewege ich mich leider kaum - und da ich das ganze nicht am offenen Feuer mache wird mir ehrlich kalt *g* Ich werde das mit den vielen Schichten auf alle Fälle testen. Muss nur noch fleißig nähen :D Bin immer noch auf Meinung gespannt! GLG Ulrike
 
@ Areus:
immer wieder lese ich, dass Felle hier nicht belegt und Felle da nicht belegt sind, was ich aber ehrlich gesagt nicht ganz verstehe.
ich verstehe eher nicht, was daran nicht zu verstehen ist? Das hier:
war doch auch net bescheuert; liegt doch eigentlich auf der Hand, oder?
ist nunmal von einem Beleg so weit entfernt wie Deutschland von Amerika. Und das schon seit hunderten von Jahren in der Wissenschaft ;) Dass damals Kühe existierten belegt doch auch nicht, dass man damals drauf geritten ist, oder? Wäre nämlich die gleiche Argumentation. Ulrike: was für eine Art Mantel meinst du? Eine Art Überkleid, vorne offen, eine Mantel ohne Ärmel?.... Und: was für Tätigkeiten musst du da tun? Kann man dabei überhaupt einen Mantel tragen der nicht stört? Und ja, ich bin absolut der festen überzeugung dass mehrere unterschiedliche Wollschichten wärmer halten als ein Fell. Kommt natürlich drauf an was unter dem Fell getragen wird.
 
Hallo DankiC! was für eine Art Mantel meinst du? Eine Art Überkleid, vorne offen, eine Mantel ohne Ärmel? - also ich meinte ein recheckiges Lodentuch mit Fell innen.... grad für meinen Rücken und vorne mit einer offenen Ringfiebel verschlossen. Ich habe auch noch einen Walnussbraunen Wollloden, aus dem werde ich mir ein zusätzliches Überkleid nähen, welches vorne offen sein wird und mit dem Gürtel mitverschlossen - ähnlich der Alamannentracht... ich drehe vor der Brennerflamme meine Glasperlen - normaler weise hab ich eine warme Jacke an - die hat auch schon Brandlöcher - und Handstulpen - aus nicht-Nadeln-können hab ich gestrickte - aber ich hoffe ich hab noch die Zeit dazu, dann filze ich mir welche... ich sitze da mehr oder weniger den ganzen Tag rum.... Also meine Kleidung wird so aussehen: leinernes rohweißes langes Unterkleid, wollenes rohweißes zweites Unterkleid, wollenes dünnes Hauptkleid in lila und darüber ein offenens Überkleid aus Walnussbraunem Loden. Da drüber hätte ich mir eben meinen mit Fell gefüttertes Lodentuch vorgestellt. Da ich eben keinen so dicken Loden habe sondern eher einen dünneren - er ist zwar warm, hab ich im Frühjahr bereits getestet, aber jetzt viel zu kalt. Danke für eure Mithilfe!!! Ulrike
 
Hm, also brauchst du viel deine Hände und musst auch ordentlich auf sie acht geben (es sei denn du stehst auf Verbrennungen :D) ich fände da einen gefütterten rechtecksmantel eher unpraktisch. Bei der Arbeit musst du ihn ja immer ein wenig nach hinten schlagen, dass du die Hände freihast und die Kanten nicht in den feuerbrenner hängen. Vielleicht kannst dus ja mal mit dem unfertigen Fell testen, aber ich meine da wirds ganz schön reinziehn und da bringt das Fell dann auch nix ;( edit sagt: so ein Überkleid habe ich auch und das ist ja relativ weit geschnitten. Warum fütterst du nicht das überkleid? Man muss ja nicht alles füttern, aber z.B. die kalten Stellen, also Kreuz, Schultern, Hintern und die Ärmel ungefüttert lassen. Sieht dann halt etwas fetter aus aber du hast keinen Nervenden Rechtecksmantel (Ich ziehe meinen nur an wenn ich weiß, dass ich bloß blöd rumsteh- sonst nervt er nur)
 
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