Nach meiner Erfahrung ergibt sich die Eignung zum Stechen oder Schlagen aus dem Schwerpunkt. Nah am Griff ist genauer zu stechen, dafür verlieren die Hiebe gewaltig an Kraft, durch große Ausgleichgewichte werden die Schwerter teilweise sehr schwer und fühlen sich trotzdem leicht an, oder die Klinge wird dünner. Studentische Fechtwaffen sind da ein lustiges Zwischending, Gewicht und Balance sprechen für eine reine Stichwaffe, es wird aber nur geschlagen, weil man sein Gegenüber ja nicht mehr umbringen möchte. Weiter weg vom Griff eignet sich gut zum schlagen, einfach weil aus gleichem Gewicht über Hebelarm mehr Kraft rausgeholt wird(weil das Handgelenk quasi als Drehpunkt fungiert), dafür können auch sehr leichte Klingen schwer wirken. Teilweise sind die Klingen dann nach vorn(mehr Wucht) oder hinten(direkter Schnitt ohne durchziehen) gebogen. Hab das neulich mal probiert, Stiche gehen einfach deutlich tiefer als beabsichtigt. Eine klassische Spatha mit reinem Holzgriff würde wohl ein ziemliches extrem darstellen und wäre meiner Meinung nach zum Stechen absolut nicht geeignet. Interessant ist dann noch der Halbschwertgriff, die Technik bei der man ins Schwert greift. Da der Schwerpunkt jetzt zwischen den Händen liegt, ist ein genauer Stich problemlos möglich, der Knauf als Ausgleichsgewicht wird unwichtiger und kann sogar zu einem ganz dünnen Fischschwanz werden, der im Gegenzug dann eine der fiesesten Waffen wird die ich kenne. Eine solche Waffe wird plötzlich verdammt vielseitig, man muss aber auf den Schild verzichten. Aber bei Vollplatte auch nicht so katastrophal. Äußerst beliebt und auch mein Favorit ist die berühme Handbreite, damit hat man einen prima Allrounder. Neuer Trend wird aber besonders bei Codex Belli auch ein Schwerpunkt unter 3cm vor der Parierstange, das Schwert wird übertrieben schnell und führig, hat dafür aber keine Wucht mehr, was der Sicherheit sehr zuträglich ist. Eigentlich wären das aber eher Stoßschwerter. Wie die Korbschläger halt.