Noch lachkrampfgeschüttelt möchte ich euch etwas gerade Erlebtes nicht vorenthalten. Ich hatte mich schon die ganze Zeit gefragt, ob wir in den "Maiskolben" auf dem Tempelrelief (für alle zum nachschauen:
http://gernot-katzers-spice-pages.com/reise/somnathpur.html es ging um die Frage
Nikotin und Koks bei den alten Ägyptern) vielleicht nur deshalb Maiskolben sehen, weil uns jemand
gesagt hat, dass dies Maiskolben seien! Das menschliche Gehirn ist sehr leicht geneigt, etwas zu sehen, wenn ihm suggeriert wird, genau das Erwartete gäbe es zu sehen... Und abgesehen von der Frage, ob dies tatsächlich Mais sein kann, was die Relieffigur da in Händen hält, sind wir ja alle der Meinung, dass diese Gebilde zumindest eine frappierende
Ähnlichkeit mit Mais aufweisen... Zu gerne hätte ich also gewusst, was eine unvoreingenommene Person in diesen Objekten sehen würde. Die Beantwortung dieser Frage scheiterte bisher am Nichtvorhandensein eines geeigneten Testobjektes, das mir jedoch just vor einer guten Stunde frei Haus geliefert wurde: Eine Bekannte, die aufgrund fortgeschrittener Peggy-Bundyisierung nur über rudimentäres Allgemeinwissen verfügt und deren Wahrnehmung mit Sicherheit nicht durch zu viele Informationen wissenschaftlicher Natur getrübt ist. Ich setzte sie also vor die Versuchsanordnung und fragte sie ohne weitere Erläuterungen, was die Figur auf der Abbildung ihrer Meinung nach in Händen hielte. Ihre Expertise bemühe ich mich so originalgetreu wie möglich wiederzugeben: "Nee, escht jetzt - hatten die in Schina schon
Noppendildos?" Anschließend musste ich noch eine Dreiviertelstunde mit ihr Kaffee trinken... Was immer man mir also vorzuwerfen hat: Sicherlich nicht, dass ich im Dienste der Wissenschaft nicht zu größtem Opfermut fähig bin.