Vor Ostern bekam ich die erste frühmittelalterliche Blankwaffe in meine Sammlung, auf die ich mich sehr freute. Ein Stück über das wenig bekannt war
(und auch noch ist, beispielsweise ist der Schmied immer noch unbekannt...), da es aus einem Nachlass stammte und der Kaufpreis attraktiv erschien
(was er dann definitiv - im Vergleich zu Neupreis einer gleichwertigen Auftragsarbeit - auch war). Immerhin konnte ich mit der Hilfe einiger "FrühMi-Experten"
(euch nochmals ein dickes Dankeschön an dieser Stelle!) ein paar Eckdaten herausbekommen und merkte zügig, dass es sich um eine wunderschöne und
(von der handwerklichen Umsetzung und Aufwendigkeit her) hochinteressante Blankwaffe handelte. Diese Spatha orientiert sich an einem Original, dass auf das 8./9.Jhd. datiert wird und als Einzelfund in Hedendorf
(D) gefunden wurde. Es verfügt über streifentauschierte und niellierte Gefässteile
(Parier und Knauf), die sich auch beim Original auch so finden lassen. Der Klingenkern besteht aus Schweissmusterstahl
(Damast), die Schneiden aus Monostahl sind angesetzt und scharf ausgeschliffen. Die Scheide
(mit Fell ausgekleideter Holzkern mit Leder bespannt) ist nach karolingischen Psalterabbildungen interpretiert und verfügt über ein tauschiertes Ortband
(das eher untypisch zu sein scheint und dennoch wunderschön ist). Was soll ich sagen... ich bin verliebt!

Die Bilder lassen die Schönheit dieses Stückes nur ansatzweise erahnen. Diese Spatha ist vermutlich die vom Fertigungsprozess her aufwändigste
(und wohl mit die kostbarste) Blankwaffe in meiner kleinen Sammlung. Keine Ahnung warum ich mich bisher nur für Blankwaffen aus dem HoMi/SpäMi und der frühen Neuzeit interessiert hab... :whistling: das hat sich seit kurzem jedenfalls mal sicher geändert. 8o
(Bildquelle: ich und pinterest)
(Bildquelle: ich)