Falconer
Well-known member
Haben ja offenbar erst 1192 mit der ersten bescheidenen Unterkunft angefangen. War letztes Jahr zum letzten Mal da. Es wirkte leider alles etwas lieblos.
:thumbsup: Genauso sehe ich das auch. Und da sind wir wieder bei der neuen Interpretation der Schildbemalungen vom Hospi-Handbuch. Bunt bemalte Schilde, ohne heraldischen und ohne ordensspezifischen (uniformen) Hintergrund. Und um diese Denke weiterzuführen, Schilde waren Kriegsgerät/ Waffen/ Ausrüstung mit Verfallsdatum --> Verbrauchsmaterial. Da diese Ausrüstungsteile nicht ganz schlicht aussehen sollten oder auch um die Oberfläche zu versiegeln gegen Wetter wurden sie halt irgendwie angemalt. Schaut man sich zeitgenössische Miniaturen mit Kampfmotiven aus dem 12. und frühen 13. an findet man genau das was Daniel zeichnerisch umgesetzt hat. Eine Menge Designs, manchmal/ eher selten auch mehrere Schilde auf einem Bild die gleich bemalt sind - vermutlich um zu zeigen daß diese Kämpfer zusammengehören bzw. weil sie von ihrem "Dienstherrn" diese Ausrüstung gestellt bekamen. Aber auch noch ohne Heraldik. Und deswegen sollten wir uns damit abfinden dass es bei den Orden vor 1200 oder 1250 genau so war. Etwas zu finden was etwas anderes sagt gleicht der Suche nach dem heiligen Gral... ^^ Das heißt also dass man als Darsteller um 1200 seiner Fantasie ziemlich freien Lauf lassen kann oder sich ein Design aussucht was belegt ist. Und eine Darstellergruppe innerhalb eines Vereins könnte durchaus auch das gleiche Design für ihre Mitglieder nutzen und damit zeigen dass sie zusammengehören. PS: Das Kreuz auf dem Schild in Sigena muß nicht stilistisch sein, vermutlich wurde ein real existierender Schild dargestellt. Aber das Kreuz könnte schlicht als christliches Zeichen drauf gekommen sein und nicht als Ordensabzeichen.Was ist, wenn wir zu Beginn des 13. Jahrhunderts nichts zu Schildbemalungen, jetzt allgemein bei allen Ritterorden, finden, da es schlicht keine gab?
Das ist kein Argument. Schilde sind keine Kleidung. Während bem deutschen Orden um 1250 weltliche Fraben auf den Schilden verboten wurden, wurde bei den Hospitalitern um 1265 nur die verzierung der Schilde mit Gold oder Silber verboten. Ein Verbot von weltlichen Farben auf den Schilden der Hospitaliter gibt es nicht. Wie ist es bei den Templern?Wäre halt noch die Frage, ob Ordensbrüder, die keine farbige Kleidung tragen durften, dann farbige Schilde hatten. ???
Ganz genau! @Wilfried: Sehr gute Folgerungen, welche sich genau mit meinen Ergebnissen decken. Bis zu dem Zeitpunkt wenn Wappen aufkommen.Was ist, wenn wir zu Beginn des 13. Jahrhunderts nichts zu Schildbemalungen, jetzt allgemein bei allen Ritterorden, finden, da es schlicht keine gab?
Genau!Und um diese Denke weiterzuführen, Schilde waren Kriegsgerät/ Waffen/ Ausrüstung mit Verfallsdatum --> Verbrauchsmaterial. Da diese Ausrüstungsteile nicht ganz schlicht aussehen sollten oder auch um die Oberfläche zu versiegeln gegen Wetter wurden sie halt irgendwie angemalt.
Richtig! Um 1200 am Besten noch kein Wappen sondern eher ein 'Muster'.Das heißt also dass man als Darsteller um 1200 seiner Fantasie ziemlich freien Lauf lassen kann oder sich ein Design aussucht was belegt ist.
Genau meine Meinung. Die kleinste mittelalterliche 'Einheit' war anscheinend die Lanze, was einen Ritter mit seinen Knappen und Gefolgsleuten darstellte. Diese konnten möglicherweise die gleiche Schildbemalung, zwar noch nicht als Wappen aber als 'Muster' haben. Die nächst größere 'Einheit' wäre dann das Banner, welches mehrere Lanzen vereinte, also viele unterschieliche Schilde. Nebenbei: Mit 'vexillum' oder 'confanon' muß nicht immer die Fahne gemeint sein. Diese Begriffe wurden auch manchmal 'personifiziert'. Dabei kommt dann heraus, dass das Banner lagert oder das Banner trinkt usw. Damit ist natürlich nicht die Fahne gemeint sondern das Banner als mittelalterlicher 'Truppenverband'. Solche 'personifizierungen' sind in der Templerregel zu finden. Deshalb darf, weil die Templerregel von 1165 sagt, dass wenn das eigene Banner nicht auffindbar ist, dann soll zum nächsten Banner der Hospitaliter geritten werden, damit nicht immer die Fahne bezeichnet werden sondern auch eine Anzahl von Rittern.Schaut man sich zeitgenössische Miniaturen mit Kampfmotiven aus dem 12. und frühen 13. an findet man genau das was Daniel zeichnerisch umgesetzt hat. Eine Menge Designs, manchmal/ eher selten auch mehrere Schilde auf einem Bild die gleich bemalt sind - vermutlich um zu zeigen daß diese Kämpfer zusammengehören bzw. weil sie von ihrem "Dienstherrn" diese Ausrüstung gestellt bekamen. Aber auch noch ohne Heraldik.
§ 53 der Templerregel verbietet Überzüge über Lanzen und Schilde. Muss ganz ehrlich sagen, dass ich noch nie was von Überzügen bei Schilden gehört habe. Scheint es ja aber gegeben zu haben. Verbot von Farben auf Schilden gab es wohl nicht. Gold und Silber an Zaumzeug und Sporen war verboten. Außer wenn es nicht mehr glänzte. Müsste nochmal nachlesen was Bernhard von Clairvaux so über sie schrieb. Stellt sich halt trotzdem die Frage, ist alles erlaubt, was nicht verboten war? Nur weil da bei den Hospitalitern Gold und Silber an Schilden verboten wurde, heißt das doch nicht, dass weltliche Farben erlaubt waren, das ist doch auch nur reine Interpretation. Oder steht das so in dem Statut? Nur einfache Arbeit steht da doch, oder? Der Schild soll einfach gearbeitet sein, heißt das. Sonst nix. Egal ob Templer oder Hospitaliter, wir haben es hier mit angehörigen von religiösen Orden zu tun. Die gelobten doch Armut, warum also irgend eine Verzierung auf dem Schild? Und nur weil jeder seinen eigenen Schild hatte, die Trageriemen mussten ja passen, ist es doch auch nur wilde Spekulation, zu sagen, dass jeder seinen Schild anmalen durfte wie er wollte. Auch kann ich ne Kalkschicht und eine Damarharzversiegelung aufbringen ohne, dass ich den Schild anmale. Bemalung ist also auch kein Argument für einen Wetterschutz beim Schild. . Nebenbei: Mit 'vexillum' oder 'confanon' muß nicht immer die Fahne gemeint sein. Diese Begriffe wurden auch manchmal 'personifiziert'. Dabei kommt dann heraus, dass das Banner lagert oder das Banner trinkt usw (Keine Ahnung, warum das Zitat nicht oben im Kasten steht.) Da ist dann aber eine Gruppe von Personen gemeint, die ein Banner bei sich hatte. Hast dann bestimmt auch gelesen, dass es bei den Templern nicht nur ein Banner gab. Kann mir gut vorstellen, dass die Johanniter auch mehrere Banner hatten.Das ist kein Argument. Schilde sind keine Kleidung. Während bem deutschen Orden um 1250 weltliche Fraben auf den Schilden verboten wurden, wurde bei den Hospitalitern um 1265 nur die verzierung der Schilde mit Gold oder Silber verboten. Ein Verbot von weltlichen Farben auf den Schilden der Hospitaliter gibt es nicht. Wie ist es bei den Templern?
Das war kein Argument, sondern nur eine Idee... Mal ne andere Denke... Wie kamen die Bewaffneten im Orden an ihre Schilde? Wurden die zentral beschafft? Wenn ja, hatte der Hersteller die schon irgendwie bemalt? Kamen die neutral? Wie war es mit anderen Waffen: Schwerter, Lanzen? Mußten die auch standardisiert sein? Gab es Hersteller die vorrangig für den Orden arbeiteten? Ich kann mir nicht vorstellen dass es damals schon was gab was wir heute unter Ordonnanzwaffen verstehen... Und jeder brachte sein Zeug mit geht vllt. für den Anfang. Was wenn die Teile verbraucht, kaputt oder verloren waren? Ich bin sicher, für den diskutierten Zeitraum war nix einheitlich.Bemalung ist also auch kein Argument für einen Wetterschutz beim Schild.
Diese Frage stellt sich nicht. Wenn etwas nicht verboten war, dann war es erlaubt. Wurde es allerdings übertrieben, dann wurden neue Gewohnheiten bzw. Statuten verfasst. Da es bei den Hospitalitern kein Verbot von weltlichen Farben auf den Schilden gab waren diese auch erlaubt. Das ist keine Interpretation! Ausserdem hatten wir das schonmal (sorry für Inronie ): 'Im 12. Jahrundert werden auch keine Autos erwähnt, was aber nicht bedeutet, dass es sie nicht gab, richtig?'Stellt sich halt trotzdem die Frage, ist alles erlaubt, was nicht verboten war? Nur weil da bei den Hospitalitern Gold und Silber an Schilden verboten wurde, heißt das doch nicht, dass weltliche Farben erlaubt waren, das ist doch auch nur reine Interpretation.
Diese ganzen Verbote von Verzierungen, Farben, Seide, Gold und Silber kamen doch in etwa erst als die Ritterbrüder das Steuer im Orden übernahmen (ca. 1230/ 1240). Denn ab ca. dieser Zeit durften die Brüder ihre Kleidung selbst kaufen (Statuten von Hugh Revel). Vorher wurde die Kleidung und Ausrüstung ausgegeben. Da gab es meiner Meinung nach keine Möglichkeit etwas zu verzieren, da hast Du recht. Später aber schon.Egal ob Templer oder Hospitaliter, wir haben es hier mit angehörigen von religiösen Orden zu tun. Die gelobten doch Armut, warum also irgend eine Verzierung auf dem Schild?
Nein, um 1200/1210, als die Wappen noch keine Rolle spielten brachte jeder seinen Schild mit oder bekam einen vom Marschal. Die Bemalung derselben war nicht relevant, da um diese Zeit noch kein Wappen drauf war. Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass ein Ritter oder Graf sein Banner in einer Schalacht verloren hatte (3. Kreuzzug) und er kurzerhand das Banner eines gefallenen nutzte. Schau mal die Banner und Schilde um 1200 an, da gab es kaum Symbolik, ausser bei Königen oder Fürsten...Und nur weil jeder seinen eigenen Schild hatte, die Trageriemen mussten ja passen, ist es doch auch nur wilde Spekulation, zu sagen, dass jeder seinen Schild anmalen durfte wie er wollte.
Ja, da hast Du recht. Die hatten immer ihre Banner oder Fahnen dabei. Aber vom Text der Templerregel ist das nicht eindeutig. Ja, es gab mit sicherheit mehrere Banner, aber alle sollten gleich gewesen sein...???Da ist dann aber eine Gruppe von Personen gemeint, die ein Banner bei sich hatte. Hast dann bestimmt auch gelesen, dass es bei den Templern nicht nur ein Banner gab. Kann mir gut vorstellen, dass die Johanniter auch mehrere Banner hatten.
Um 1200 bekamen sie diese vom Marschal (s. Statuten).Wie kamen die Bewaffneten im Orden an ihre Schilde?
In den Statuten steht, dass alles an Kriegsausrüstung, welche in Europa gesammelt wurde an den Marschal gehen soll. Also auch Schilde mit verschiedenen Mustern. Für meinen Aufsatz konnte ich um 1200 drei Testamente finden, die die Schilde an den Orden vererbten. Eines vom Fürst von Antiochien, eines von einen Hospitaliterbruder aus Bologna und eines von einem Kreuzfahrer in Damiette. Die Schilde kamen, um 1200, also von überall her mit unterschiedlichen Bemalungen, wohl noch ohne Wappen.Wurden die zentral beschafft?
Nein, die nahmen den gleichen Weg wie die Schilde und Rüstungen.Wie war es mit anderen Waffen: Schwerter, Lanzen? Mußten die auch standardisiert sein?
So sehe ich das auch! Und später auch nicht, da die Brüder dann selbst 'einkaufen' gehen durften.Ich bin sicher, für den diskutierten Zeitraum war nix einheitlich.
Doch, gibt es: Die Siegel der Brüder, die ihre Familienwappen zeigen.und Primärquellen, dass wirklich das Familienwappen genutzt wurde, gibt es ja nicht.
Ich denke nicht dass die gleich waren. Lässt sich halt nicht belegen. Größenunterschiede wären denkbar. Unterschiedliche Banner würde erklären, warum wur unterschiedliche Darstellungen haben. Was die Johanniter angeht einmal ja mit Balkenkreuz und einmal gehen die Balken auseinander. Allerdings ist die Frage ob Matthew Paris jemals ein Johanniterbanner (oder ein Templerbanner) gesehen hat.Ja, da hast Du recht. Die hatten immer ihre Banner oder Fahnen dabei. Aber vom Text der Templerregel ist das nicht eindeutig. Ja, es gab mit sicherheit mehrere Banner, aber alle sollten gleich gewesen sein...???
Vielleicht musste man sie auch nicht verbieten, da niemand die Schilde anmalte? Jetzt mal im Ernst, ich kann doch nicht argumentieren mit, was nicht verboten war, war erlaubt. Ich verstehe sowieso nicht, dass bei dem einen Thema (Wann gab es Ordensritter) nur eine Urkunde als Beleg zählt und man nicht Vermutungen anstellt. Aber bei der Sache mit Schildbemalungen eine Abfolge von Vermutungen und Interpreatationen als Beleg hingestellt wird und das dann auch anscheinend von der Masse akzeptiert wird. Sorry, hier entsteht gerade ein neuer Szenemythos. Solange es keine Bild oder Textbelege gibt, die ganz klar sagen, dass die Schilde bunt bemalt waren oder sogar Familienwappen getragen wurden, kann man doch nicht sagen, dass das so war.Diese Frage stellt sich nicht. Wenn etwas nicht verboten war, dann war es erlaubt. Wurde es allerdings übertrieben, dann wurden neue Gewohnheiten bzw. Statuten verfasst. Da es bei den Hospitalitern kein Verbot von weltlichen Farben auf den Schilden gab waren diese auch erlaubt. Das ist keine Interpretation!
Enter your email address to join: