Gibt es "A"-Hollywood-Filme? Und: welche MA-Filme gefallen euch?

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@skelkur: Vielleicht liegts an der Bildersprache, die im Film (als visuelles Medium) eben bald wichtiger ist als das, was gesagt und getan wird. Da ist der mit der prächtigsten Turban, den längsten Hörnern am Helm, dem prächtigsten Federschmuck eben auf den ersten Blick erkennbar der "Boss" - unabhängig davon, ob in der dargestellten Region und Zeit die "Bosse" überhaupt Turban, Hörner und Federn getragen haben. Der Böse muss schwarze Kleidung habenund die Heldin selbstverständlich engelhaft hell gewandet sein - auch wenn die Symbolik für die dargestellte Zeit nicht belegt ist. Für unsere ist sie es. ;) Malt euch ein Strichmännlein à la Keith Haring: Mit Krone wird's ein König, mit Federn ein Indianer und mit Hörnerhelm ein Wikinger und mit Flügeln am Rücken ein Engel. Jeder weiß, was gemeint ist - obwohl man es aus dem täglichen Leben ja genau weiß, dass es anders ist. Ich glaube, dass das nichts weiter als Symbole und Allegorien sind.
 
Na bei Filmen wie Gettysburg wurden ja fast Hauptsächlich Reenactor in die Schlacht geschickt und das drumherum auch sehr gut recherchiert. Nicht zuletzt weil eben die Szene der Zivil War Darsteller miteinbezogen wurde.
 
Richtig. Und das hatte man für "Der 13te Krieger" auch angeboten, sah dem Regisseur aber nicht Wild genug aus :)
 
@ Glimmlampe : ... und ein Typ mit Gladiator - Helm, sowie andere Gestalten. Viele Wikinger habe ich da nicht gesehen, sicher deutlich unter 13 ... :zunge
 
Immerhin basiert er auf der aeltesten überlieferten Wikingersage und der detailiertesten Textquelle uber Wikinger....
der 13te krieger ist auch ein fantasy film und kein historischer film. auch wenn wikinger rumrennen da :rolleyes:
 
Das stört mich auch riesig an dieser Hollywood-MA-Filmindustrie.... Und dort noch ein Schaf auf den Rücken gebunden etc. Welche Filme ich wirklich als gelungen erachte: Die Päpstin Königreich der Himmel
 
Naja. Ein Film über eine Person, die es nach neuesten Forschungen doch nie gab...
 
Es soll im 9. Jahrhundert mal eine Frau gegeben haben, die nach diversen Irrungen und Wirrungen als junger Mann verkleidet in einem Mönchskloster Zuflucht fand. Anscheinend war sie intelligent und fromm genug, um den Mächtigen der Kirche positiv aufzufallen. So soll es geschehen sein, dass sie schließlich sogar zum Papst gewählt wurde. Ihr wahres Geschlecht soll aufgrund einer Niederkunft während einer öffentlichen Prozession entdeckt worden sein. Obwohl es diese Frau wohl nie gegeben hat, hält sich der Glaube an ihre Existenz wie eine Verschwörungstheorie hartnäckig.
 
Keine Verschwörung. Nur kirchliche Politik der frühen Neuzeit. ;-) in diesem Fall ein versuch der Protestanten die katholische Kirche zu diffamieren.
 
Ach die... Da gibts ja angeblich auch einen Gedenkstein. Naja, wahrscheinlich eine Schwester von Ezio di Auditore da Firenze...
 
Die Päpstin ist nur eine Romanverfilmung. Und der ist eine Fantasiegeschichte auf Basis dieser modernen Legende
 
Um mal zum Thema Filme und das grosse A zurück zu kommen: Ich könnte mir vorstellen, dass viele Fimemacher inzwischen Opfer ihrer eigenen Industrie geworden sind. Man muss bedenken, dass Filme für die Breite Masse gemacht werden und nicht für ein elitäres, historisch geschultes Publikum. Und die breite Masse hat natürlich ein bestimmtes Bild im Kopf wie ein mittelalterlicher Krieger auszusehen hat. Wiederspricht man diesem Bild wird der Film direkt als schlecht eingestuft. Mensch möchte halt erkennen wer der gute und wer der Böse ist und wer das Sagen hat. Da muss der Anführer einer Wikingerschar um 800 auch schonmal in die Platte schlüpfen, damit Otto Normalverbraucher auch sicher sein kann, dass er der Anführer ist. Und ein Fim, ausserhalb der Norm, mit wenigen Spezialeffekten und ohne grosses Gelage wird schnell zum B-Movie gestempelt. Somit sinken die Umsätze und das will natürlich kein Produzent. Dann doch lieber bei der Ausstattung pfuschen und mehr Kohle machen. ist doch an sich eine ganz einfache Rechnung. Und man stelle sich vor, nach dem Film kommt eine Horde von Leuten aus dem Kino und schimpft wie schlecht die Darsteller ausgerüstet waren, denn immerhin wissen wir doch alle von diversen Märkten wie die "echten" Ritter ausgesehen haben. das geht nun wirklich nicht. :kopfwand
 
Und woher hat die breite Masse ihr Bild vom Mittelalter? Denk mal drüber nach ...
 
Ja dann geht mal einen Schritt weiter und überlegt was passieren würde wenn die Filmindustrie auf einmal historisch korrekte Historien-Filme auf dem Makrt bringen würde. Die Masse würde es schlucken. Ziemlich schnell und mit absoluter Sicherheit.
 
Naja, ebenso wie historische Figuren im 19 Jahrhundert der damaligen Vorstellung angepasst wurden (Wagner, Hermannsdenkmal), so werden sie heute halt gängigen Vorstellungen angepasst.
 
@ Amici: Optimist du :D OT
historisch korrekte Historien-Filme
ist das nicht eine "echt tote Leiche"? Ich glaube wir stoßen hier auf die selben Probleme wie bei den MA-Märkten: 1. es gibt immer sone und solche. 2. das schmücken mit den Federn anderer wird nicht aussterben 3. wer legt fest was ist korrekt und was eine hinnehmbarer Kompromis (bei Gebäuden etc) ist? Amici ich glaube wir erleben das nicht mehr. Und wenn es jemals den Versuch geben sollte, glaube ich allen ernstes deinem geübten Auge und Verstand entgeht nicht der kleiste Makel.
 

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